20.01.2008 – 12.05.2008

MAX BILL

Logo MAX BILL
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Blick in die Ausstellung; Ausstellungsplakat (Ausschnitt), Grafikdesign: Anne Hoffmann
1908 in Winterthur geboren, wurde Max Bill 1926 Student am Bauhaus und begann in den dreissiger Jahren eine einzigartige Karriere, die ihn im Sinne seiner Ausbildung zu einem «homo universalis» werden liess. Nicht nur als Maler und Bildhauer, sondern ebenso als Architekt und Ausstellungsgestalter, als Plakatgrafiker, Buchgestalter und Autor, als Lehrer, Typograf und Entwerfer von Möbeln und Industrieprodukten griff Bill stets in seine Zeit ein, veränderte den Lauf der Dinge und hinterliess Spuren von internationalem Rang im Denken wie im praktischen Tun.

Max Bills reichhaltiges Schaffen wird in zwei Ausstellungen dargestellt. Während das Kunstmuseum Winterthur eine Retrospektive der Gemälde und Plastiken zeigt, widmet sich das Gewerbemuseum Winterthur dem Gestalter Bill. Dieser Teil der Ausstellung, von Claude Lichtenstein kuratiert, umfasst Arbeiten aus sechs Jahrzehnten.

Zum 100. Geburtstag

Max Bill: Lavoitobel-Brücke in Tamins, 1966/67; Max Bill: Dreirundtisch und Dreibeinstühle, 1949; Fotos: max, binia + jakob bill stiftung, adligenswil

2008 feiern wir den 100. Geburtstag von Max Bill, der als Künstler, Gestalter und Denker Wesentliches zum kulturellen Leben des 20. Jahrhunderts beitrug. 1936 formulierte Max Bill den Begriff der «konkreten kunst». Kunstwerke wollte er schaffen, die «auf grund ihrer ureigenen mittel und gesetzmässigkeiten – ohne äusserliche anlehnung an naturerscheinungen oder deren transformierung, also nicht durch abstraktion – entstanden sind». Die systematische Behandlung aller Bildelemente machte Bill zum Prinzip seiner Arbeit, die sich selbst erklären sollte, ohne Rückgriff auf subjektive Entscheidungen. Seine prägnanten elementaren Erfindungen antworteten auf die grossen Leistungen der klassischen Moderne und übten auf jüngere Künstler eine starke Wirkung aus.

Während die offizielle Schweiz seinem Werk zunächst zurückhaltend begegnete, war Bill wie kaum ein anderer Schweizer Künstler weltweit präsent – früh schon in Südamerika, aber auch in Europa und Nordamerika. Die letzte grosse Ausstellung von Max Bills Werk in der Schweiz fand anlässlich seines 75. Geburtstags 1983 im Zürcher Helmhaus statt. Seit dem Tod des Künstlers, 1994 in Berlin, fand keine solche Schau mehr statt. 2005 zeigte das Kunstmuseum Stuttgart eine Retrospektive; nun folgt eine neu konzipierte Ausstellung in zwei Museen seiner Geburtsstadt. Das Kunstmuseum Winterthur präsentiert eine Retrospektive der Gemälde und Plastiken. Das Gewerbemuseum zeigt den Gestalter Bill, der in diesem Tätigkeitsfeld wiederholt mit höchst eigenständigen und bahnbrechenden Beiträgen auffiel. Dieser Ausstellungsteil umfasst Arbeiten aus sechs Jahrzehnten und zeichnet den Weg dieses erfindungsreichen Denkers, Entwerfers und Gestalters nach.