04.07.2010 – 22.08.2010
résonance – Charlotte Perriand und ihre Spuren in Brasilien
Die französische Innenarchitektin Charlotte Perriand (1903–1999) wird meist im Zusammenhang mit ihrer zehnjährigen Tätigkeit im Atelier von Le Corbusier und Pierre Jeanneret erwähnt, wo sie in jungen Jahren massgeblich an der Entwicklung der bekannten Stahlrohrklassiker beteiligt war. Doch Charlotte Perriand entwickelte noch während gut weiteren 50 Jahren ein faszinierendes, facettenreiches und eigenständiges Werk. Als offener und neugieriger Mensch kannte sie keine geografischen Grenzen, das internationale Terrain war ihr Inspiration und Atelier zugleich: In den 1940er-Jahren folgte sie dem Ruf aus Japan, wo sie als Beraterin für industrielles Design der japanischen Kultur neue Impulse vermittelte. In den 1960er-Jahren lebte sie immer wieder in Rio de Janeiro. Begeistert von Land und Menschen, überwältigt von der Natur, der Üppigkeit, dem «Barock» als Lebenshaltung, beschreibt sie in ihrer Biografie, wie sie ihr Ideal des Purismus erst «aufgeben» und in dieses Leben eintauchen musste, um es zu verstehen und in ihre Arbeit einfliessen zu lassen.
Im Zentrum der Sonderpräsentation im Gewerbemuseum Winterthur steht die Forschungsarbeit von Prof. Myriam Gautschi, in Rio de Janeiro begonnen und seit 2008 mit Studenten/-innen an der HTWG Konstanz weitergeführt. Charlotte Perriand hatte in den 1960er-Jahren in Rio für ihren Ehemann eine Wohnung von Grund auf geplant und eingerichtet. Dank ihrer kompromisslosen Übersetzung des fremden kulturellen Umfeldes, kommt in diesem Projekt in konzentrierter Form die Quintessenz in ihrem Schaffen und Denken jener Epoche unverkennbar zum Ausdruck. Im Gewerbemuseum werden diese Wohnräume im Massstab 1:2 in einer Wellkartonkonstruktion nachgebaut und erlauben Einblicke in ihr Werk als «résonance» zwischen verschiedenen Welten.
Im Zentrum der Sonderpräsentation im Gewerbemuseum Winterthur steht die Forschungsarbeit von Prof. Myriam Gautschi, in Rio de Janeiro begonnen und seit 2008 mit Studenten/-innen an der HTWG Konstanz weitergeführt. Charlotte Perriand hatte in den 1960er-Jahren in Rio für ihren Ehemann eine Wohnung von Grund auf geplant und eingerichtet. Dank ihrer kompromisslosen Übersetzung des fremden kulturellen Umfeldes, kommt in diesem Projekt in konzentrierter Form die Quintessenz in ihrem Schaffen und Denken jener Epoche unverkennbar zum Ausdruck. Im Gewerbemuseum werden diese Wohnräume im Massstab 1:2 in einer Wellkartonkonstruktion nachgebaut und erlauben Einblicke in ihr Werk als «résonance» zwischen verschiedenen Welten.